Bericht aus dem Bezirksausschuss 11 Milbertshofen/Am Hart:
Wie am Anfang jedes Jahres tagte der BA11 am 24. Februar nicht wie sonst im Kulturhaus Milbertshofen, sondern auf Einladung der Olympiapark GmbH in der Business Area der Olympiahalle.
Wichtigstes Thema war diesmal die von der Stadtverwaltung vorgelegte Rahmenplanung für das sogenannten Gewerbeband nördlich des Frankfurter Rings, das vom Oberwiesenfeld bis zur Ungerer Straße reicht und damit auch den Nachbarbezirk Schwabing-Freimann betrifft. Die Vorlage sieht den Erhalt und die Weiterentwicklung dieses Bereichs als reines Gewerbegebiet vor, mit Ansiedlungen im Wesentlich in der bisherigen Form. Rot-Grün im Stadtbezirk wünschte sich, darüber hinaus u.a. auch die Möglichkeit von Wohnbebauung mit einzubeziehen. Dieser scheinbare Zugewinn an zukünftiger Flexibilität hat leider diverse Haken. Beispielsweise wurde als Begründung vorgebracht, ein Mischgebiet würde die Verkehrsbelastung reduzieren, da die Beschäftigten dann gleich nebenan wohnen könnten. Dies ist nicht nur reichlich naiv, denn es unterstellt, dass in den neu zu schaffenden Wohnungen fast nur in der Umgebung tätige Personen einziehen würden. Es offenbart aber auch ein interessantes Menschenbild, denn vermutlich sollen die Leute bitte nicht auf die Idee kommen, hin und wieder auch woanders hinzufahren.
Da die Gewerbebetriebe in dem Bereich teils sehr lärm- und emissionsintensiv sind, scheidet hochwertige Wohnbebauung eigentlich aus, sodass nur so eine Art Boardinghouse-Charakter übrig bliebe, was man durchaus eher kritisch sehen sollte. Da aber so oder so im Falle von Wohnbebauung auf die Stadt erhebliche damit verbundene Infrastruktur- und Lärmschutzinvestitionen zukommen würden, und in unmittelbarer Nachbarschaft mit dem Domagkpark und der Bayernkaserne ohnehin umfangreiche neue Wohngebiete entstanden sind und entstehen, stimmte ich der ursprünglichen Vorlage zu und lehnte die Änderungswünsche von SPD und Grünen ab.
Bezirksrat Dr. Claus Wunderlich, Mitglied im BA 11